Der Expressionismus (ca. 1910–1925) war eine literarische Bewegung, die starke Gefühle, innere Konflikte und gesellschaftliche Umbrüche in intensiven Bildern ausdrückte. Vor allem in der Lyrik setzten sich die Dichter mit Themen wie Großstadtleben, Krieg, Angst, Einsamkeit und Identitätsverlust auseinander. Hier sind einige der bekanntesten expressionistischen Dichter:
1. Georg Heym (1887–1912)
- Wichtige Werke: „Der Gott der Stadt“, „Die Stadt“
- Themen: Großstadt als bedrohlicher Ort, Weltuntergangsstimmung
- Stil: Düster, bildgewaltig, oft apokalyptische Visionen
2. Gottfried Benn (1886–1956)
- Wichtige Werke: „Morgue“ (Gedichtsammlung), „Schöne Jugend“
- Themen: Vergänglichkeit, Krankheit, Tod
- Stil: Schockierend, provokant, medizinische Bildsprache
3. Georg Trakl (1887–1914)
- Wichtige Werke: „Grodek“, „Verfall“
- Themen: Melancholie, Drogen, Krieg, Naturmystik
- Stil: Dunkel, klangvolle Sprache, traumähnliche Bilder
4. Else Lasker-Schüler (1869–1945)
- Wichtige Werke: „Mein blaues Klavier“, „Weltflucht“
- Themen: Sehnsucht, Liebe, Religion, Fantasiewelten
- Stil: Lyrisch, verspielt, orientalische Motive
5. Ernst Stadler (1883–1914)
- Wichtige Werke: „Der Aufbruch“
- Themen: Geschwindigkeit, Bewegung, Aufbruch in eine neue Zeit
- Stil: Dynamisch, oft euphorisch, aber auch tragisch
6. Jakob van Hoddis (1887–1942)
- Wichtige Werke: „Weltende“
- Themen: Chaos, Katastrophen, moderne Zivilisation
- Stil: Überzeichnet, grotesk, pessimistisch
Fazit
Die Dichter des Expressionismus schufen Werke, die tief in die menschliche Psyche blicken und das Lebensgefühl einer von Krieg und Umbrüchen geprägten Zeit widerspiegeln. Ihre Texte sind oft düster, aber auch kraftvoll und voller Emotionen – und haben die moderne Lyrik stark beeinflusst.