Fontaneweg F4 – Durch das Havelländische Luch und die Welt von Biber, Dammwild und Dichtern

Der Fontaneweg F4 gehört zu den eher unbekannteren, aber besonders naturnahen Strecken im Netz der Fontanewege. Er führt durch eine Region, die Theodor Fontane in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ als „eigenwillig, abgeschieden und voller Leben“ beschrieb: das Havelländische Luch – eine weitläufige, stille Landschaft westlich von Berlin.

Hier trifft man nicht nur auf Spuren preußischer Geschichte und märkischer Gutshöfe, sondern auch auf das ursprüngliche Brandenburg: mit seinen weiten Wiesen, Feuchtgebieten, Schilfgürteln und seiner reichen Tierwelt.

Route und Länge

Der Fontaneweg F4 ist etwa 25 Kilometer lang und führt von Friesack über das Luch bis nach Rathenow. Die Strecke lässt sich bequem in einer Tageswanderung bewältigen oder in zwei kürzere Etappen aufteilen. Unterwegs laden stille Dörfer, geschichtsträchtige Orte und unberührte Natur zum Innehalten ein.

Wegstationen und Highlights

  • Friesack – ein charmantes Städtchen mit mittelalterlichen Wurzeln, Wallanlage, alter Stadtmauer und gotischer Kirche. Hier beginnt die Wanderung – mit Fontanes Worten im Kopf.
  • Ländchen Glien – eine typisch märkische Kulturlandschaft mit Wiesen, Alleen und alten Gutshöfen. Fontane war fasziniert vom Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur, wie es hier deutlich wird.
  • Mangelshorst und Wassersümpfe – unterwegs trifft man auf weite Moore, Schilfzonen und Beobachtungspunkte für Wildvögel und Biber. In der Dämmerung sind Kraniche zu hören – ein echter Gänsehautmoment.
  • Rathenow – Endpunkt des Weges und wichtiger Ort in Fontanes Beschreibung des westlichen Havellandes. Die „Stadt der Optik“ bietet neben Industriekultur auch historische Stadtarchitektur.

Ein Weg für stille Entdecker

Der Fontaneweg F4 ist wie geschaffen für Wanderer, die nicht das Spektakuläre suchen, sondern das Verborgene, Ursprüngliche und Nachdenkliche. Hier geht es nicht um große Sehenswürdigkeiten, sondern um den langsamen Wandel der Landschaft, um Beobachtungen in der Stille, um das Erleben des märkischen Lichts und der Himmel, die Fontane immer wieder erwähnte.

Praktisches auf einen Blick

  • Länge: ca. 25 km
  • Dauer: 1 Tagesetappe oder 2 kürzere Abschnitte
  • Schwierigkeit: leicht bis mittel, überwiegend flach, einige unbefestigte Abschnitte
  • Markierung: Beschilderung mit „F4“ oder Fontaneweg-Symbolen
  • Anreise: gut mit der Bahn nach Friesack oder Rathenow möglich
  • Beste Wanderzeit: Frühling und Herbst, ideal für Naturbeobachtung

Fazit

Der Fontaneweg F4 ist ein stiller, kraftvoller Weg durch das Havelland – für alle, die sich Zeit nehmen möchten, Landschaft zu erleben und Fontanes Gedanken zu folgen. Ein Wanderweg, der nicht laut beeindruckt, sondern leise begeistert – und einen noch lange begleitet.