Theodor Fontane (1819–1898) ist vor allem als einer der bedeutendsten Schriftsteller des deutschen Realismus bekannt. Mit seinen Romanen, Gedichten und Reiseberichten hinterließ er ein literarisches Erbe, das bis heute geschätzt wird. Doch wie verbrachte Fontane seine Freizeit? Hatte er Hobbys, die ihm Entspannung und Inspiration boten? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Interessen und Freizeitbeschäftigungen des großen Schriftstellers.
1. Reisen und Erkunden
Fontane liebte es, neue Orte zu erkunden. Dieses Hobby war eng mit seinem Beruf als Schriftsteller verbunden, insbesondere mit seinen berühmten Reiseberichten wie Wanderungen durch die Mark Brandenburg.
- Reisen als Inspiration: Fontane wanderte durch die Mark Brandenburg, besuchte Schlösser, Dörfer und Landschaften, die ihn zu Beschreibungen und Geschichten inspirierten. Seine Beobachtungen der Natur, Architektur und der Menschen flossen in seine Werke ein.
- Auslandserkundungen: Besonders fasziniert war er von England, wohin er mehrmals reiste. Seine Erfahrungen hielt er in seinem Werk Ein Sommer in London fest.
Reisen war für Fontane mehr als ein Hobby – es war eine Möglichkeit, Geschichte und Gegenwart miteinander zu verbinden und die Welt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
2. Lesen und Literatur
Fontane war ein begeisterter Leser. Bücher waren für ihn sowohl Beruf als auch Leidenschaft.
- Vielfältige Interessen: Fontane las nicht nur deutsche Klassiker wie Goethe und Schiller, sondern auch internationale Autoren wie Shakespeare, Walter Scott und Byron.
- Kritisches Lesen: Er war ein scharfer Beobachter der Literatur seiner Zeit und schrieb selbst viele Rezensionen.
Das Lesen war für Fontane eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration und half ihm, seinen eigenen literarischen Stil zu entwickeln.
3. Geselligkeit und Gespräche
Fontane war ein geselliger Mensch und liebte es, sich mit anderen auszutauschen. Er war regelmäßig in literarischen Salons und Diskussionsrunden zu Gast.
- Der Berliner Salon: In Berlin nahm Fontane an Treffen mit anderen Schriftstellern, Künstlern und Intellektuellen teil. Diese Abende boten ihm Inspiration und die Möglichkeit, sich über Literatur und Gesellschaft auszutauschen.
- Gespräche als Hobby: Fontane schätzte gute Gespräche und den Austausch von Ideen. Viele seiner Werke spiegeln diese Freude an der Kommunikation wider.
4. Spaziergänge und Natur
Fontane liebte Spaziergänge, besonders in der Natur. Diese Tätigkeit half ihm, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und neue Ideen für seine Werke zu sammeln.
- Brandenburgische Landschaften: Fontane schätzte die ruhige Schönheit der märkischen Landschaften. Hier fand er oft Inspiration für seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg.
- Spaziergänge in Berlin: Auch die Straßen Berlins inspirierten ihn. Die Stadt bot ihm Einblicke in das Leben unterschiedlicher gesellschaftlicher Schichten, die später in seinen Romanen dargestellt wurden.
5. Malerei und Kunstinteresse
Obwohl Fontane selbst nicht malte, interessierte er sich sehr für bildende Kunst.
- Museumsbesuche: In seinen Reiseberichten erwähnt er oft Besuche in Museen und seine Eindrücke von Gemälden und Skulpturen.
- Kunst als Inspiration: Die Ästhetik der Kunst beeinflusste seinen literarischen Stil, der oft detailreiche Beschreibungen enthält.
6. Familienleben
Neben seinen beruflichen und gesellschaftlichen Aktivitäten war Fontane ein Familienmensch. Er verbrachte gerne Zeit mit seiner Frau Emilie und seinen Kindern.
- Briefe an die Familie: Fontane schrieb viele Briefe an seine Frau und Kinder, in denen er von seinen Reisen und Gedanken berichtete.
- Privates Hobby: Er genoss es, kleine Geschichten und Anekdoten für seine Familie zu erzählen.
Fazit
Die Hobbys von Theodor Fontane waren vielseitig und eng mit seiner Tätigkeit als Schriftsteller verbunden. Ob Reisen, Lesen, Gespräche oder Spaziergänge – all diese Freizeitbeschäftigungen halfen ihm, Inspiration für sein literarisches Schaffen zu finden. Sie zeigten auch seine Freude an der Welt, den Menschen und der Kultur, die er in seinen Werken mit großer Meisterschaft einfing.
Theodor Fontane lebte nicht nur für die Literatur – er lebte durch sie.