Was war Theodor Fontane von Beruf?

Theodor Fontane (1819–1898), einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller, war nicht nur Dichter und Romanautor, sondern hatte auch einen anderen Beruf, der sein Leben und Werk stark geprägt hat: Er war gelernter Apotheker. Im Laufe seines Lebens hatte Fontane jedoch verschiedene berufliche Stationen, die seine literarische Karriere beeinflussten.


1. Ausbildung zum Apotheker

Nach seiner Schulzeit begann Fontane 1836 eine Lehre in der Adler-Apotheke in Berlin. Diese Lehre dauerte drei Jahre und legte den Grundstein für seinen ersten Beruf. Anschließend arbeitete er als Apothekergehilfe in verschiedenen Städten, darunter Leipzig und Dresden.

Im Jahr 1847 bestand Fontane das Staatsexamen als Apotheker und konnte sich somit offiziell als „Apotheker erster Klasse“ bezeichnen.


2. Nebenberufliche literarische Tätigkeiten

Schon während seiner Tätigkeit als Apotheker begann Fontane, Gedichte und kleinere literarische Werke zu schreiben. Seine erste Veröffentlichung, ein Gedichtband, erschien 1840. Die Leidenschaft für das Schreiben wuchs, sodass er sich schließlich entschied, den Apothekerberuf aufzugeben.


3. Journalist und Reiseschriftsteller

Nach dem Ende seiner Apothekerlaufbahn arbeitete Fontane ab 1849 als Journalist und Korrespondent. Er schrieb für Zeitungen wie die „Vossische Zeitung“ und berichtete über politische und kulturelle Ereignisse.

In den 1850er Jahren bereiste er Großbritannien und veröffentlichte mehrere Bücher über das Leben und die Kultur des Landes, darunter „Ein Sommer in London“ (1854). Diese Erfahrungen stärkten seine Beobachtungsgabe, die später in seinen Romanen so meisterhaft zur Geltung kommt.


4. Schriftsteller und Romanautor

Ab den 1870er Jahren konzentrierte sich Fontane ganz auf seine literarische Arbeit. Sein Durchbruch als Romanautor gelang ihm mit „Vor dem Sturm“ (1878). In den folgenden Jahren schrieb er viele seiner bekanntesten Werke, darunter „Effi Briest“, „Irrungen, Wirrungen“ und „Der Stechlin“.


Fontanes Lebensweg in Berufen zusammengefasst

  1. Apotheker (1836–1849): Fontane erlernte den Beruf und arbeitete als Apothekergehilfe und Apotheker.
  2. Journalist (1849–1870er): Er schrieb Artikel, Reiseberichte und politische Kommentare.
  3. Schriftsteller (ab 1870er): Fontane widmete sich hauptberuflich dem Schreiben und wurde einer der wichtigsten Vertreter des Realismus.

Einfluss des Apothekerberufs auf Fontanes Werke

Die Genauigkeit und Beobachtungsgabe, die Fontane als Apotheker erlernte, zeigte sich auch in seinen literarischen Arbeiten. Seine Romane sind bekannt für ihre detaillierten Charakterbeschreibungen und präzisen Schilderungen von sozialen und kulturellen Strukturen.


Fazit

Theodor Fontane war zunächst Apotheker, später Journalist und schließlich ein gefeierter Schriftsteller. Sein beruflicher Weg spiegelt eine außergewöhnliche Entwicklung wider, die von Naturwissenschaft über Journalismus hin zur Literatur führte. Mit seinen Werken hat Fontane die deutsche Literatur nachhaltig geprägt und gehört bis heute zu den wichtigsten Autoren des Realismus.

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